Die erste Woche ist vorbei...

20:42 Freitag, 28. August 2009

...und ich konnte schon eine ganze Menge Eindrücke sammeln. Hallo zusammen auf meinem Blog, in dem ich euch mehr oder weniger regelmäßig von meiner American Experience erzählen möchte. Seit letztem Donnerstag bin ich nun in dieser schönen Stadt mit dem so seltenen Namen. :-)

Bisher fühle ich mich hier absolut wohl, habe Kontakte zu einigen anderen internationalen Studenten (bitte verzeiht die ungegenderte Sprache) geknüpft und mich inzwischen auch mit dem ein oder anderen Amerikaner unterhalten.

In vielerlei Hinsicht ist Springfield genau so, wie ich es mir vorgestellt habe und viele Klischees werden wirklich bestätigt. In der Mensa gibt es tatsächlich jeden Tag Hamburger, die Autos sind ca. doppelt so groß wie in Deutschland und wenn die Football-Spieler bei öffentlichen Veranstaltungen auftreten, dann in kompletter Montur. Das Witzige ist, dass mir das bisher nichts ausmacht. Denn gleichzeitig sind die Amis, mit denen ich es bisher zu tun hatte, auch dem Klischee entsprechend extrem freundlich und zuvorkommend. Ich denke dass ich mir in den kommenden Wochen immer mal einzelne Themen rausgreifen und diese dann kommentieren werde, da es sonst sehr durcheinander gehen würde.

Für heute spar ich mir solche tiefgreifenden Analysen aber und zeige euch lieber, mit wem ich wo in den letzten Tagen so meine Zeit verbracht habe. Zunächst einmal meine Unterkunft: Entgegen meiner ursprünglichen Zuweisung wohne ich nicht im ehemaligen Luxushotel, in dem einst Harry Truman und Groucho Marx nächtigten, ich wohne im Sunvilla Tower, so ziemlich dem höchsten Gebäude in Springfield:



Damit habe ich es nicht so schlecht getroffen. Die Wohnung ist ziemlich geräumig, inkl. einer Küche und einem eigenen Bad, auch wenn ich das Schlafzimmer mit meinem Roommate teile.



Mein Roommate ist ca. 2m groß und doppelt so breit wie ich und spielt Football im Team der MSU (d.h. es ist doch nicht der, den der ein oder andere auf Facebook gesehen hat). Auch wenn ich vermutlich Angst hätte, wenn ich ihm nachts allein in einer dunklen Gasse begegnen würde, scheint er echt in Ordnung zu sein. Und der Breitbildfernseher und die Xbox, die er mitgebracht hat, sind ja auch nicht schlecht. :-) Eigentlich sollte ich noch einen dritten Mitbewohner haben, aber der ist bisher nicht aufgetaucht.

In den Uni-Kursen werde ich ganz gut zurecht kommen, denke ich, auch wenn ich extrem viel zu lesen haben werde (ich habe ca. $500 für Bücher ausgegeben, ihr könnt euch ja ausrechnen, wie viele Seiten das wohl sind). Dass sich die Lehre von den in Deutschland üblichen Seminaren unterscheidet, wissen vermutlich viele, ich werde darüber sicher noch in einem späteren Post Bezug nehmen.

Obwohl wir in der Wohnung eine Küche haben, werde ich doch den Meal-Plan der Uni nutzen. D.h. ich habe 19 Mahlzeiten pro Woche, die ich in einer der Mensen zu mir nehmen kann. Verhungern werde ich definitiv nicht, denn bei jeder Mahlzeit kann ich wirklich so viel essen und trinken, wie ich will. Das Essen ist nicht schlecht, allerdings weniger abwechslungsreich als in Marburg. Wie bereits oben geschrieben, kann man wirklich jeden Tag Hamburger essen, aber genauso gibt es auch jeden Tag eine tolle Salatbar. Dazu immer etwas Italienisches und noch ein bis zwei andere Gerichte. Meine Gedanken, meine Semi-vegetarische Lebensweise von Marburg auf Springfield zu übertragen, habe ich allerdings aufgegeben.

Wie ja einige bereits wissen, lebe ich hier auf einem "Dry Campus" und muss dementsprechend "Downtown gehen", wenn ich Alkohol zu mir nehmen will. Die Stadt bietet sicherlich nicht die Kneipenvielfalt der Marburger Oberstadt, aber man findet durchaus was zum Weggehen. Hinzu kommt, dass auf dem Campus bisher auch schon mehrere Parties ohne Alkohol waren. Wir Internationals hatten also durchaus immer was vor und ich glaube nicht, dass sich daran so schnell etwas ändern wird. Hier sind die Halunken, mit denen ich in den letzten Tagen meist unterwegs war: